AUFBAHRUNG / TOTENFÜRSORGE
Der Verstorbene wird meistens noch für einige Tage Zuhause oder in einem Abschiedsraum des Friedhofs, des Pflegeheims oder des Bestatters aufgebahrt. Diese Zeit und Begegnung am Totenbett ist sehr wichtig, um den Tod und seine Endgültigkeit zu begreifen.
Aufbahrungsort
Eine Aufbahrung zu Hause ist grundsätzlich möglich. Auf Antrag beim Ordnungsamt kann der dafür vorgesehene Zeitraum von 24/48 Stunden auch verlängert werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Verstorbene an keiner meldepflichtigen Krankheit litt. In der Regel findet die Aufbahrung in einem speziellen Raum, auf dem Friedhof, beim Bestatter, in Kliniken oder Heimen statt. Dort können Angehörige in Ruhe Abschied nehmen oder Totenwache halten. Es ist aber auch möglich, den Verstorbenen für die Aufbahrung nach Hause zu holen. Dann kann man den Raum nach eigenen Vorstellungen mit Kerzen, Blumen, Duftlampe, Musik oder einem schönen Tuch gestalten.
Abschied nehmen am Totenbett
Die Zeit und Begegnung am Totenbett kann sehr wichtig sein um den Tod und seine Endgültigkeit zu begreifen. Nehmen Sie sich Zeit – vielleicht möchten Sie ihrem lieben Verstorbenen noch etwas sagen oder es können endlich Tränen fließen. Es kann auch wichtig sein den Toten zu berühren um so wirklich den Tod begreifen zu können.
Alle Angehörige und Freunde können an dem Totenbett nochmal vor der Bestattung Abschied nehmen. Dabei kann zum Beispiel bei einer Tasse Kaffee über die Zeit des Sterbens gesprochen werden. Angehörige und Freunde können sich an dem Bett des Verstorbenen nochmal aussprechen oder etwas singen, beten, ein Gedicht lesen, Blütenblätter streuen oder Kerzen anzünden. Auch Kinder können dabei sein, wenn sie es möchten. Wichtig ist, dass eine Bezugsperson sie an die Hand nimmt und ihnen vorher erklärt was sie erwartet.
Versorgung des Toten
Den Körper eines verstorbenen Menschen noch einmal zu waschen, mit einem duftenden Öl zu pflegen und ihn anzukleiden, das sind letzte Liebesdienste, die Sie auch selbst tun können. Dabei steht ihnen der Bestatter oder die PflegerIn selbstverständlich bei. Diese letzten Berührungen mit dem Körper des Verstorbenen können für den Angehörigen sehr wertvoll sein, um Abschied von dem Körper zu nehmen, ihm nochmal mal nahe sein und die Veränderung vom lebendigen zum toten Körper wahrzunehmen. Dazu gibt es zwei kleine Filme auf www.sargeschichten.de/aufbahrung.de
Ein engagiertes Team zeigt und beschreibt dort sehr würdevoll, wie Angehörige selbst die Totenfürsorge übernehmen können und eine Hausaufbahrung gestalten können. Dabei sollte man mindestens zu zweit sein. Wenn Sie dazu nicht in der Lage sind übernimmt das selbstverständlich der Bestatter- oder Pflegedienst.